gnadenhochzeit

Der Artikel ist aus der NOZ vom 20.04.2019.                                                   Foto: Thomas Behrenswert

Bad Iburg. Johannes Kemper aus Bad Iburg-Sentrup hat Ostersonntag neben Jesu Auferstehung zwei weitere sehr gute Gründe zum Feiern. Am 21. April vor 95 Jahren wurde er geboren und an seinem 25. Geburtstag, im Jahr 1949, heiratete er seine Gertrud, allen besser als Traudchen bekannt, in der St.-Jakobus-Kirche Glane. Somit feiern die beiden am Ostersonntag das seltene Fest der Gnadenhochzeit, wie Enkel Thomas Behrenswerth mitteilt.

"Ihrem Heimatort sind die beiden seit jeher eng verbunden, vor allem dem Ortsteil Sentrup, aus welchem beide stammen. Traudchen erblickte als älteste Tochter der Familie Schmitz im Jahr 1927 das Licht der Welt. Beide gingen sie zur Sentruper Schule, doch nahmen sie damals noch nicht viel Notiz voneinander. 

Sie mussten früh lernen Verantwortung zu übernehmen. Johannes erlernte den Beruf des Schmiedes in Glane bei der Firma Kipp. Traudchen, als ältestes von neun Kindern, musste viel auf ihre Geschwister aufpassen. Schließlich verschlug es sie nach Bad Iburg zum Bahnhof, wo sie bei der Familie Blanke den Haushalt erlernte.

Wiedersehen bei der Rückkehr aus dem Krieg

1942 begann für Johannes eine schwere Zeit. Schon als 18-Jähriger musste er in den Dienst fürs Vaterland. Im Sommer 1945 saß er dann schließlich auf dem Transportwagen zurück in die Heimat und kam auch am Iburger Bahnhof vorbei. Sein erstes bekanntes Gesicht was er sah, war das hübsche Mädchen Traudchen Schmitz. Freudig winkten sie sich zu, und Traudchen machte sich mit dem Fahrrad auf den Weg, um den Eltern von Johannes die freudige Nachricht von der Rückkehr ihres Sohnes zu bringen. 

Das Leben nahm seinen Lauf. Johannes bekam eine Anstellung bei der Wurstfabrik Böggemann und machte sich als Mittelstürmer im Sentruper Fussballverein einen Namen. Auch Traudchen wurde bald auf den Mittelstürmer aufmerksam. Gefunkt hat es schließlich auf dem Sängerball beim Gasthaus Tovar in Glane. Bald nun hielt Johannes nach alter Tradition – erfolgreich –  bei seinem zukünftigen Schwiegervater um die Hand seiner Angebeteten an. Am 21. April 1949, an Johannes 25. Geburtstag, wurde kirchlich geheiratet. 

Sparen für das eigene Haus

Eine kleine Wohnung wurde eingerichtet und im Jahr darauf bekam Gertrud ein Mädchen. Es wurde viel gearbeitet und gespart und so konnte sich die kleine Familie dann später ein kleines Häuschen in Sentrup kaufen, wo sie noch heute lebt. Zeit ihres Lebens hat ihnen das Wandern Spaß gemacht. Beide sind Mitglieder vom Wanderverein Teutoburg in Sentrup. Auch heute noch halten sie ihrem Verein die Treue, wobei es ihnen altersbedingt leider nicht mehr möglich ist, am aktiven Vereinsleben teilzunehmen. 

Es kam die Zeit, da ihre Tochter eigene Wege ging. 1971 brachte sie dafür einen Schwiegersohn mit in die Familie. In den Jahren darauf wurde die Familie stetig größer. Drei Enkelkinder und inzwischen auch sieben Urenkel gehören zur Familie. 

Im Unruhestand

Inzwischen befinden sich Johannes und Traudchen im Ruhestand, wobei das Wort Ruhe für beide ein Fremdwort ist. Ob als Hilfe beim Hausbau der Enkelkinder oder als Babysitter für die Urenkel: Johannes und Traudchen waren stets zur Stelle. Auch heute noch lassen legen sie, unterstützt von ihrer Familie, in ihrem großen Garten selbst mit Hand an. Traudchens Handarbeiten erfreuen nicht nur die ganze Familie. Auch für die Caritas ist sie nach wie vor tätig. 

Mittlerweile macht sich, vor allem bei Johannes, das Alter bemerkbar. Doch es ist immer wieder eine Freude, die beiden miteinander zu erleben. Johannes, als begeisterter Sänger, stimmt noch das ein oder andere Liedchen an, bevorzugt in plattdeutscher Sprache. Am Ostersonntag nun begehen die beiden ihren großen Tag. Nach einem kleinen Gottesdienst wird dieses seltene Fest im Kreise der Familie würdig gefeiert."

 

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